Was hat ein Huhn mit der Mafia zu tun?
von: Thorsten Haase am: 29.05.2013
Als wir auf unserer Radreise durch Apulien von unserem Reiseleiter Till wissen wollten, wie es sich hier eigentlich mit der Mafia verhält, kramte er ein Buch aus seinem kleinen Tagesrucksack hervor und las uns in den Gassen von Bari folgende Geschichte vor:
Das Huhn und die Mafia Ein kalabresisches Huhn beschloß, Mitglied bei der Mafia zu werden. Es ging zu einem Mafia-Minister, um ein Empfehlungsschreiben zu bekommen, aber dieser sagte ihm, die Mafia existiere nicht. Es ging zu einem Mafia-Richter, aber dieser sagte ihm, die Mafia existiere nicht. Schließlich ging es zu einem Mafia- Bürgermeister, und auch dieser sagte ihm, die Mafia existiere nicht. So kehrte das Huhn in den Hühnerhof zurück, und auf die Fragen seiner Mithühner antwortete es, die Mafia existiere nicht. Da dachten alle Hühner, es sei Mitglied der Mafia geworden und fürchteten sich vor ihm.
"Die nachdenklichen Hühner" hat Luigi Malerba seine 146 kurzen Geschichten betitelt, die im Wagenbach-Verlag erschienen sind (80 Seiten). Eine sehr schöne Lektüre für Italienreisen (natürlich mit dem Rad!) oder wenn man im Sommer am Badesee auf der Wiese liegt und Zeit für kleine, humorvolle, charmante und nachdenkliche Geschichten hat.