Sommer im Märchenland - Teil 1
von: Silke Korbl am: 27.06.2012
Es ist Mitte Juni und als wir in Schweden ankommen ist der Himmel grau. Wir steigen in Nässjo auf die Räder und starten zu unserer Radreise im Sommerparadies Schweden. Noch sind die farbenfrohen Regenjacken die einzigen bunten Farbtupfer. Das ändert sich, sobald wir in die Einsamkeit der småländischen Wälder abbiegen.
Den Wegesrand säumen Lupinen von pink bis lila und wetteifern in ihrer Farbpracht mit den anderen Wiesenblumen. Die rotbraunen Holzhäuser, die immer wieder im dunkelgrünen Wald auftauchen, bilden einen harmonischen Kontrast, v.a. wenn sie direkt an einem azurblauen See liegen.
Unwillkürlich hält man Ausschau nach Pippi Langstrumpf und ihrer Villa Kunterbunt oder dem Holzschuppen, in dem Michel von Lönneberga so viele Stunden schnitzend verbracht hat. Und tatsächlich sind wir mitten in Astrid Lindgrens Heimat. Wir radeln durch Mariannelund, wo Michel, als er mit dem Kopf in einer Suppenschüssel festhing, den Doktor aufsuchte. Und weiter geht es nach Sevedstorp, wohl besser bekannt als Bullerbü, und da gibt es wirklich den Nordhof, Mittelhof und Südhof und einen Heuboden, wo man Kinder ausgelassen spielen hört wie Lisa, Lasse, Bosse und ihre Freunde.
Natürlich darf ein Besuch in Astrid Lindgrens Geburtshaus in Vimmerby nicht fehlen. Liebevoll hat die Autorin noch zu ihren Lebzeiten das rotbraune Schwedenhäuschen eingerichtet wie es in ihrer glücklichen Kindheit ausgesehen hat. Vieles, was sie in ihren Geschichten niedergeschrieben hat, finden wir wieder, wie z.B. die Küchenbank, die aufgeklappt wurde und der Magd als Bett diente.
Nur schwer können wir uns vom Zauber dieser beeindruckenden Schriftstellerin lösen. Aber die Sonne blitzt hinter den Wolken hervor und je weiter wir Richtung Ostsee radeln, desto blauer wird der Himmel. Und als wir mit dem Boot durch die schöne Schärenküste fahren und eine kleine Wanderung auf einer Insel unternehmen, glitzert das Meer blau in herrlichstem Sonnenlicht.
Fortsetzung folgt ...