Reisebericht: Besuch in Friedrichstadt
von: Christian Altrichter am: 21.06.2013
Auf der geführten Radreise Schimmelreiter – Nordfriesische Inseln, die ich im Landpartie-Bus begleitete, führte uns unser Weg auch nach Friedrichstadt. Auf den ersten Blick präsentiert sich der Ort nicht besonders spektakulär, aber bei genauerer Betrachtung gibt es hier Einiges zu entdecken.
Das sogenannte „Holländerstädtchen" mit seinen 2500 Einwohnern ist in vieler Hinsicht eine Reise wert.
Friedrich Herzog III. musste mit 19 Jahren nach dem Tod seines Vaters seinen eigenen Lebensweg einschlagen und gründete eine Stadt, mit der er Großes vorhatte. Unter anderem wollte er Güter über den Seeweg bis nach Russland exportieren.
Gerbereien und andere Gewerbe wurden am Stadtrand postiert, um so Verschmutzung und Geruchsbelästigung mit der Hauptwindrichtung aus der Stadt zu tragen.
Auch das Grachtensystem wurde so sauber gehalten und die Wassersysteme dienten mehr als 100 Jahre lang als Trinkwasserversorgung, bis dann die ersten Brunnen gebaut wurden.
Im Hinblick auf die religiöse Vielfalt kann sich die pittoreske Stadt ebenfalls sehen lassen. Bereits 5 Jahre nach der Gründung lebten Menschen mit 15 verschiedenen Glaubensrichtungen in der Stadt. Noch heute zeugt die bereits dreimal wieder aufgebaute und einzige außerhalb der Niederlande noch existierende Remonstranten-Kirche von dieser Vielfalt. Die über 80-jährige Pastorin der Kirche reist extra einmal im Monat für den Gottesdienst aus den Niederlanden nach Friedrichstadt.
Dies und noch mehr erwartet Sie in der kleinen Stadt an Ostersielzug und Westersielzug. Fahren Sie doch mal hin!