Reisebericht "Bamberg - Prag"
von: Claudia Bischof am: 23.07.2020
Hanns Stahmer hat seine Eindrücke auf der geführten E-Bike-Reise "Bamberg - Prag: Bayern, Böhmen und das Bier" in einem Brief an uns zusammengefasst, den wir gerne mit Ihnen teilen wollen:
Sehr verehrte Frau Thiess,
für die gestern zu Ende gegangene wunderbare E-Bike-Wanderreise möchte ich Ihnen anstelle der erbetenen Beurteilungs-Zensuren lieber einige Zeilen schreiben (Ich war 40 Jahre lang Lehrer und musste in meinem langen Berufsleben schon viel zu viele Zensuren vergeben...)
Stattdessen möchte ich Ihnen lieber abermals sehr herzlich danken für diese wunderbare Urlaubswoche, die ich Ihrem Team und insbesondere auch den beiden Betreuern Pangerl & Busch verdanke. Am Anreisebahnhof herzlich begrüßt, („Du oder Sie?"), zum Hotel chauffiert werden („die Koffer stehen schon im Hotelzimmer"), E-Bike in Empfang nehmen („Darf ich Dir den Lenker oder den Sattel etwas bequemer einstellen? ") und dann einfach losradeln - kann man es bequemer haben?
Einfach nur noch durch die abwechslungsreichen Landschaften radeln, mal am Fluss entlang, mal auf einer ehemaligen Schienentrasse der stillgelegten Dampfbahn, mal auf dem Sommerdeich, dann wieder durch den Wald, mal glatt, manchmal aber auch auf recht rauhem Untergrund, dann in der Akku-Schaltung-Stellung „Turbo / l. Gang" eine lange Landstraße hinauf, dann zwischen Acker und Wiesen der Lerche lauschen, die bunte Blühwiese fotografieren, und dann plötzlich ein sehr enger Tunnel unter der Bahn durch, und - hoppla - da ist 'ne Stufe, scharf nach links, eine überraschende, holperige Steigung! Mist - verschaltet - upps - absteigen - wie geht noch mal die Schiebehilfe? Danke, ich schaffe es schon - Peter schiebt mal eben zwei (!) E-Bikes rauf. Pause - Puls beruhigen - ach ist das herrlich!
Nur noch 15 km zum Picknick - und dann sehen wir schon unser Begleitfahrzeug, Bänke und Tische auf der Wiese am See - „Sagt mir bitte erst einmal, was Ihr trinken wollt", und schon bedient uns Jens in seiner Paradedisziplin: Salat, mal mit etwas Honig gesüßt, mal ein paar Kapern dazu, regionales Fenchelbrot, eingelegte Zwiebeln - 5 Sorten Bratenaufschnitt - Schinken - Sülze - diverse Würste - geräucherte Forelle - 6 Sorten Käse („ nehmt bitte auch tüchtig Weintrauben dazu, das ist nicht nur Dekoration!"), Melone - Erdbeeren - Apfeltasche... zuletzt ein heißer Kaffee - zu allerletzt einen Schluck Rotwein oder ein richtig kaltes Bier (wie hat er das nur so kalt herbekommen??)
So geht Urlaub!
Langsam weiter, die Führung in Banz - Vierzehnheiligen - Meisels „Bierwelt" - oh, da steht schon unser Fahrrad-Transport - und schon wartet die Dusche im freundlichen Hotel auf mich - „ Wir treffen uns dann um Viertel-Acht zum gemeinsamen Abendessen" - ich muss nichts planen, nichts entscheiden, nur einfach genießen, bezahlt ist auch schon alles – welch' herrliche Woche!
Eine super Führung durch Bayreuth vom Fahrrad aus - die leckere Bierprobe im kühlen Keller direkt aus der Pilsner Urquell-Produktion, noch ungefiltert, frischer geht's nicht. Dieses Traditionsgetränk genießt selbst der eingefleischte Weintrinker, sollte er sich denn für diese Tour eingetragen haben.
Und schon wieder plötzlich die letzte Führung! Und Corona sei es gedankt: Prag mit so wenigen Touristen, da hätten wir auch herrlich auf die Moldaubrücke gehen können - wenigstens bis zur Mitte, naja, wir müssen ja sowieso noch mal herkommen und zum Hradschin hoch - das kann man in so kurzer Zeit eh nicht alles verarbeiten - aber Anregungen noch und nöcher!
Die Gruppe ist zusammengewachsen, schon wird beraten, bei welcher der nächsten Landpartie-Touren man sich wiedertrifft - und schon verabschieden wir uns herzlich alle voneinander am Bahnhof. Noch geht das Corona-gemäß per Ellenbogenknuff, aber beim nächsten Mal dürfen wir uns sicher auch wieder liebevoll umarmen!
Tja, soll ich danach jetzt wirklich eine Zensur verteilen? Ja, hätte man nicht... ja, hätte man. Ja, mir gefallen im Doppelzimmer zwei Einzeldecken auch besser als eine King-Size-Decke. Aber ist das jetzt wirklich mein Problem?
Mir haben hervorragende Reiseplaner eine Woche zusammengestellt, die ich nie auch nur annähernd hätte selbst so planen können! Da standen rund um die Uhr zwei Betreuer zur Verfügung, die ausgeruht und mit offensichtlichem Vergnügen nach der sauren Corona-Pause endlich wieder ihrer Berufung nachgehen konnten. O.K. – da war eine Gruppe von 13 Individualisten, die dann doch ganz erstaunlich gut und eng geschlossen auch durch den Stadtverkehr und dessen Hindernisse radelten - nein, ich habe nichts zu kritisieren, tut mir leid!
Ich habe herrliche Strecken in lieblichster Landschaft mit Akku-Unterstützung erradeln können!
Zum Glück konnte ich schöne Fotos mit nach Hause bringen, die mich aufhellen, wenn mir dann hier das ewige Corona-Gerede mal wieder aufs Gemüt zu schlagen droht.
Dafür danke ich allen Beteiligten, dem Landpartie-Team, Peter Pangerl und Jens von Busch - und auch den Gruppenmitgliedern, die offenbar auch die Landpartie ähnlich genießen konnten, wie ich es getan habe!
Ihnen zusammen alles Gute, bis zum nächsten Mal,
Ihr Hanns Stahmer und E. Stahmer
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