5 Fragen an Kräuterexperte Michael Schneider
von: Fabrice Frolik am: 02.07.2021
Auf der E-Bike-Reise durch das Allgäu führt Michael Schneider die Gäste der Landpartie durch seine Kräuteralp, die höchst gelegenen Destille des Allgäus.
1. Sie führten 20 Jahre lang den Alpengasthof Hörmoos, dann verlegten Sie sich auf die Schnapsbrennerei. Warum?
Im Sommer war ich mit dem Gasthof und den Weidekühen auf der Alp gut ausgelastet. Um auch im Winter was zu tun zu haben, fing ich mit dem Schnapsbrennen an und machte Lehrgänge in Kräuterkunde. Als die Brennerei und die Kräuteralp immer mehr Zeit in Anspruch nahmen, gab ich den Gasthof an meinen Bruder ab.
2. Sie sammeln die Kräuter nach Sonne und Mond. Wie kann man das verstehen?
Die Kräuter müssen reichlich Sonne abbekommen haben, damit sich die ätherischen Öle in der Pflanze voll entfalten können. Daher sammeln wir sie nur nach Sonnentagen, nie nach Regentagen. Wurzeln wiederum graben wir in der Regel nach dem Mondkalender.
3. Ihre Spirituosen haben schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Was ist Ihr Geheimnis?
Unser Grundsatz ist ja, nur das zu nutzen, was auf unserer Alpe in 1300 Metern Höhe wächst, also Kräuter, Wurzeln und Beeren. Für unseren Gin und Absinth zum Beispiel verwenden wir nur frische Kräuter und nicht, wie andere Brennereien, getrocknete. Das schmeckt man.
4. Die Gäste der Landpartie dürfen Ihre edlen Tropfen auch probieren. Wie genießt man diese am besten?
Wie ein gutes Glas Wein: schlückchenweise aus einem größeren Glas, etwa einem Weißweinglas, bei Zimmertemperatur. Und dann riechen, im Mund entfalten lassen, Zeit nehmen.
5. Welchen Tipp können Sie als Kräuterexperte geben, um gesund zu bleiben?
Die Immunkraft stärken! Mit Kräutern wie Engelwurz, Meisterwurz, Melisse oder Enzian. So kommt man gut durch den Winter.
Bild 1 © Pixabay - Gate74
Bild 2 © Michael Schneider