Landpartie Hintergrund: Interview Kirsten Pfaue

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Landpartie Hintergrund: Interview Kirsten Pfaue

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Anlässlich der ADFC Radreisemesse in Hamburg haben wir ein Interview mit Kirsten Pfaue, Vorstandsvorsitzender des ADFC Hamburg geführt, die uns einige interessante Dinge über den ADFC, sich selbst und die Radreise von Hamburg nach St.Petersburg erzählt hat:

Die Landpartie: Liebe Frau Pfaue, bitte beschreiben Sie uns kurz, was der ADFC Hamburg ist und welche Ziele er verfolgt.
Kirsten Pfaue: ADFC steht für Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.. Wir vertreten bundesweit die Interessen der Alltags- und Freizeitradler. Der Verein hat über 125.000 Mitglieder aller Altersstufen, davon 6.500 in Hamburg. Der Landesverband Hamburg fördert das Radfahren. In einer Großstadt wie Hamburg meint dies inbesondere die urbane Mobilität.
Wir setzen uns mit unserer Verkehrspolitik dafür ein, dass mehr Menschen öfter ihr Auto stehen lassen und stattdessen das Fahrrad nutzen. Klima, Gesundheit und Stadtentwicklung verdienen einen höheren Radverkehrsanteil! Deswegen führen die Hamburger ADFC-Aktiven Gespräche insbesondere mit der Innen, und Umwelt- sowie der Wirtschaftsbehörde, den Politikern der Hamburgischen Bürgerschaft sowie den Entscheidungsträgern vor Ort in den Bezirken. Mit konstruktiven Vorschlägen arbeitet der Verein ständig daran, Missstände aufzuzeigen und zu beseitigen mit dem Ziel, das Radfahren in Hamburg zu erleichtern und sicher zu gestalten.
Natürlich liegt uns auch die Naherholung am Herzen. Wir bieten jedes Jahr mehr als 200 geführte Radtouren an. Für das Hamburger Stadtgebiet gibt der ADFC den Radatlas Hamburg und den den Radplan Hamburg heraus. Auch organisieren wir Veranstaltungen wie z. B. Fahrradreparatur-Seminare, Fahrrad-Flohmärkte, Themenvorträge und natürlich die seit 1996 jährlich stattfindende ADFC-Messe, die sich zur größten Radreise-Messe Norddeutschlands entwickelt hat.
Des Weiteren haben wir Jahreskampagnen ins Leben gerufen, mit denen sich der Verein in Hamburg schwerpunktmäßig und unter Einbeziehung aller Arbeitskreise und Gruppen auseinandersetzt. Das war 2011 z.B. die Kampagne „Ab auf die Straße“, mit der wir uns für die Aufhebung der Radweg-Benutzungs-Pflicht einsetzen und dafür werben, dass Radfahrer auf der Straße fahren, was für alle Verkehrsteilnehmer sicherer ist. Hier veranstaltet der ADFC Podiumsdiskussionen mit Vertretern der Polizei und anderer Verkehrsverbände und engagiert sich in der Öffentlichkeitsarbeit. Im Jahr 2012 widmen wir uns mit der Aktion „Willkommen im Club“ allen Menschen, die auch begeisterte Radfahrer sind und stärken ihnen den Rücken, ihre Leidenschaft auszubauen und zu verfestigen.
Das Ganze wird von ca. 100 Ehrenamtlichen und einem kleinen Team von drei Hauptamtlichen für den Verein organisiert. Der ADFC hat eine Geschäftsstelle in St. Georg, in der auch Veranstaltungen stattfinden.

LP: Wie Sind Sie zum ADFC gekommen?
K.P.: Ich selbst bin seit ca. 1994 Mitglied beim ADFC Hamburg und seit ca. 15 Jahren aktiv. Auf den ADFC bin ich durch meine Liebe zu Rad-Urlauben gestoßen.

LP: Was sind Ihre Aufgaben beim ADFC?
K.P.: Vor 15 Jahren war ich an der Planung und Durchführung der ersten ADFC-Radreisemesse beteiligt und kümmere mich seither um dieses und viele andere Projekte. Seit 2008 gehöre ich dem Vorstand des ADFC an und verantwortete in dieser Funktion die Bereiche Kooperationen & Projekte, vor allem habe ich den Relaunch der Internetseite betreut. 2010 wurde ich dann zur Vorstandsvorsitzenden gewählt und seither bin ich noch mehr als vorher Ansprechpartnerin für alle internen und externen Anfragen und mit den anderen vier Vorstandsmitgliedern maßgeblich für die strategische Vereinsausrichtung zuständig.

LP: Und was machen Sie, wenn Sie sich nicht um die Belange der Radfahrer in HH kümmern?
K.P.: Dann arbeite ich als Juristin in der Rechtsabteilung der Hamburger Bürgerschaft, Abteilung Recht & Internationales und fahre natürlich so oft wie möglich mit dem Rad zur Arbeit.

LP: Warum ist es aus Ihrer Sicht wichtig, dass es den ADFC gibt?
K.P.: Der ADFC ist als Interessensverbindung wichtig, um die Radfahrer in Hamburg zu vertreten und gegenüber Behörden mit einer Stimme zu sprechen. Wir sind für Behörden, Polizei und politische Entscheidungsträger ein seriöser Ansprechpartner und können die Kommunikation bündeln. Das hilft uns, Ideen, Visionen und konkrete Vorschläge an den richtigen Stellen einzubringen. Das alles führt auch dazu, dass der einzelne Radfahrer in seinem Selbstbewusstsein gestärkt wird, weil er weiß, dass er eine starke Organisation im Rücken hat, die seine Interessen vertritt.

LP: Wie kann man Mitglied im ADFC Hamburg werden und was bringt die Mitgliedschaft für Vorteile?
K.P.: Man kann sich entweder online anmelden oder direkt bei uns in der Geschäftsstelle. Die Mitgliedschaft bringt einige Vorteile, z.B. umfassenden Versicherungsschutz (Rechtsschutz und Haftpflicht), vergünstigten oder kostenlosen Eintritt bei ADFC-Veranstaltungen, 6x jährlich die Mitgliederzeitschrift „Radwelt“ und die „RadCity“ für Hamburg, Hilfe bei Auslands-Radreisen, Radtour- und Beratungs-Angebote.

LP: In Zusammenarbeit zwischen der Landpartei und dem ADFC Hamburg entstand 2011 die Radreise von Hamburg nach St. Petersburg. Wie entstand die Idee, eine solche Radreise zu organisieren und wie kam es zur Zusammenarbeit mit der Landpartie?
K.P.: Die Idee entstand bei einem Glas Rotwein mit Inge Hauer und Thorsten Haase (beide Geschäftsführer der Landpartie), die ich persönlich schon viele Jahre kenne und schätze. Da ich beruflich sehr viel mit dem Ostseeraum zu tun habe und aufgrund der Stadtpartnerschaft zwischen Hamburg und St. Petersburg kam uns die Idee, dass so eine Radreise von Hamburg nach St. Petersburg doch ein Traum für jeden aktiven Radfahrer sein muss. Allerdings ist so eine Tour auf eigene Faust kaum zu organisieren, da sie durch sieben Länder führt und z.B. durch Beantragen von Visa einen enormen Organisationsaufwand mit sich bringt.
So entstand also die Idee, die Reise in drei Etappen von Hamburg nach Danzig, von Danzig nach Riga und von Riga nach St. Petersburg als geführte Radreise zu planen. Die Landpartie war dafür als verlässlicher Partner geradezu ideal, da sie die Interessen des ADFCs mitträgt und unterstützt, Thorsten Haase ist selbst seit 25 Jahren Mitglied, die Landpartie seit 5 Jahren Fördermitglied des ADFC Bundesverbandes und so war die Idee geboren.
Auf der Radreisemesse in Hamburg 2011 haben wir dann zusammen diese Reise vorgestellt und innerhalb von 48 Stunden war sie ausgebucht. Aus einer Tour wurden dann drei und aus den dreien wegen der großen Nachfrage fünf Termine.

LP: Was fasziniert Sie persönlich an dieser Reise?
K.P.: Also zuerst einmal die Idee, von Hamburg zur Partnerstadt St. Petersburg zu radeln. Und das durch den faszinierenden Ostseeraum, durch von Umbrüchen geprägte Regionen. Hier ist europäische Geschichte geschrieben worden und in den letzten Jahrzehnten so viel passiert: Der politische Umbruch in den osteuropäischen Ländern nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, das Zusammenwachsen Europas, das Deutsch – Russische Verhältnis, es gibt auf dieser Reise so viele interessante Aspekte. Auch die kulturellen und kulinarischen Erfahrungen, die durch die Organisation der Landpartie nicht zu kurz kommen, machen diese Reise so besonders. Man kann die Strecke buchstäblich mit allen Sinnen erfahren.

LP: Wem würden Sie diese Reise empfehlen?
K.P.: Leuten, die politisch und kulturell interessiert sind und ein Abenteuer planen wollen, das über 3 Jahre hinweg geht. Und eigentlich jedem, der Spaß am Radfahren in der Gruppe hat und gerne längere Strecken mit dem Rad zurücklegt

LP: Vielen Dank für das interessante Gespräch.

Alle Infos zum ADFC und zum ADCF Hamburg finden Sie auf www.adfc.de und www.hamburg.adfc.de

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